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Wilhelm Schraml, 1935 geboren und 1986 in Regensburg zum Bischof geweiht, ist im Dezember 2001 zum 84. Bischof von Passau seit der Gründung des Bistums ernannt worden und hat im Februar 2002 das Amt übernommen. Sein Wahlspruch lautet: "Jesus Christus als den Herrn verkündigen". In der Deutschen Bischofskonferenz ist Wilhelm Schraml stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie. Er gehört auch der Kommission für Liturgie an.

Als junger Neupriester hat er sich darauf gefreut, "Menschen zu Christus führen zu dürfen". Daran hat sich bis heute nichts geändert. Menschen zu Christus zu führen, zur Herzmitte des Glaubens, ihnen die Wahrheit zu sagen: das ist für Wilhelm Schraml Auftrag und Verpflichtung. Wie Wilhelm Schraml seinen Dienst als Priester anging und als Bischof von Passau leistet, erschließt sich auch aus seinem Primizspruch: "Geh nur, wohin ich dich sende, verkündige, was ich dich heiße, fürchte dich nicht, ich bin bei dir". Mit Gottvertrauen ging er in all den Jahren seine verschiedenen Dienste innerhalb der Kirche an. Mit Gottvertrauen ist jetzt im Bistum Passau unterwegs zu den Menschen.

Die Liebe zu Christus und die Liebe zur Kirche. Das sind wie er selbst einmal sagte, für ihn die Wegweiser geworden. Anders gesagt: seine theologischen Grundlinien. Deshalb nimmt er klar Stellung, wenn es um grundlegende Fragen der Kirche und des gesellschaftlichen Engagements der Kirche geht. Dies auch in der Tradition des Adolf Kolping, dessen Leben ihn stark geprägt hat. "Menschen eine Heimat zu geben". Das ist für ihn wichtig.

Eines ist ihm in all den Jahren seines priesterlichen Dienstes klar geworden: "Nachfolge Christi gibt es nur unter dem Kreuz". Das hat, wie er weiß, viele Namen. Manchmal drückt es ein wenig, manchmal schwerer. Ausweichen kann man nicht. Aber, das hat der neu ernannte Bischof von Passau immer erfahren dürfen: "Wenn es schwer wird, ist "ER" es, der mitträgt. Der Glaube ist ihm eine sichere Basis.

Quelle: Bischöflichen Pressestelle Passau, www.bistum-passau.de



Als zweiter von drei Söhnen wurde Wilhelm Schraml am 26. Juni 1935 in Erbendorf in der Oberpfalz geboren. Er besuchte das Alte Gymnasium in Regensburg und das Bischöfliche Knabenseminar Obermünster. Das Abitur legte er 1956 im Studienseminar St. Augustin in Weiden ab. Als Alumnus des Regensburger Priesterseminares studierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Regensburg.

Am 29. Juni 1961 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in Falkenstein und wechselte 1962 nach Kirchenthumbach. 1963 kehrte er nach Falkenstein zurück. 1966 erfolgte der Wechsel nach Regensburg in die Pfarrei St. Konrad. Im Jahr 1970 wurde Schraml zum Domvikar ernannt und übernahm die Aufgaben des stellvertretenden Diözesan-Präses der Kolpingfamilie. Ein Jahr später wurde er Diözesan-Präses der Kolpingfamilie. 1983 erfolgte die Aufnahme in das Regensburger Domkapitel.

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 7. Januar 1986 zum Titularbischof von Munaziana und zum Weihbischof in Regensburg. Diözesanbischof Manfred Müller erteilte ihm am 8. März 1986 in der Regensburger Dominikanerkirche die Bischofsweihe. Im Jahr 1986 wurde er dann zum Bischofsvikar für die caritativen Werke ernannt. Er war Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Regensburg und Vorsitzender der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg. Er war darüber hinaus Referent für Liturgie und Kirchenmusik und Vorsitzender der Stiftung Kirchenmusikschule Regensburg, sowie verantwortlich für das Referat Ehe und Familie und zuständig als Regionaldekan für die Seelsorgsregion Landshut. 1985 wurde Schraml für seine Verdienste und sein Engagement in Kirche und Gesellschaft mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Papst Johannes Paul II. hat Weihbischof Schraml am Donnerstag, 13. Dezember, zum Diözesanbischof von Passau ernannt. Damit bekam die Diözese nach fast 12monatiger Sedisvakanz einen Nachfolger für Altbischof Dr. Franz Xaver Eder, der aus Altersgründen seinen Rücktritt eingereicht hatte. Die feierliche Amtsübernahme fand am Samstag, 23. Februar, 2002 statt.

Quelle: Bischöflichen Pressestelle Passau, www.bistum-passau.de



Weihbischöfe, als auch Bischöfe oder Erzbischöfe, nehmen sich mit ihrer Weihe einen Wahlspruch, der ein ganz persönliches Leitwort für ihren Dienst in der Kirche darstellt. Das eigene Wappen gibt Hinweise zur Herkunft des Bischofs oder über sein Bistum.

Bereits als Weihbischof stellte Wilhelm Schraml diesen Wahlspruch aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an die Korinther (2 Kor 4,5) über sein zukünftiges Wirken im bischöflichen Dienst. In seinem Grußwort an die Gläubigen im Bistum schrieb Wilhelm Schraml wenige Tage nach der Ernennung: „Die Menschen zu Christus führen, das ist mein Anliegen seit der Priesterweihe. .... Die Menschen zu Christus führen, das ist Sendung und Dienst der Kirche“. ..... Wer bei Christus ist, der ist auch bei den Menschen in Freude und Leid“.

Der Wappenschild ist, wie es in der Fachsprache der Heraldiker heißt, geviertelt. Im ersten und im vierten silbernen Feld steht in roter Farbe der Passauer Wolf, der für das Bistum spätestens um 1350 nachgewiesen ist. Die Stadt Passau bekam das Wappentier von ihrem Stadtherrn, dem Bischof. Im Wappen von Bischof Schraml ist der Wolf in der heraldisch ursprünglich belegten Fassung ohne Krummstab dargestellt.

Das zweite Feld zeigt in Blau eine goldene Harfe. Sie erinnert an die Musik und die Kirchenmusik, der sich Bischof Schraml schon seit Jugend an verbunden weiß. Das Instrument ist darüber hinaus als theologisches Symbol für die Beziehung zwischen Bischof, Gemeinden und den Priestern zu verstehen. Der Kirchenvater Ignatius von Antiochien, zwischen 110 und 117 Bischof in Rom, hat dieses Mit- und Zueinander mit dem Bild der „kithara“ (griech.) und ihrer Saiten beschrieben. Im Brief an die Epheser (4,1) heißt es wörtlich: „Daher ziemt es euch, mit dem Sinn des Bischofs einig zu laufen, was ihr ja auch tut. Denn euer Gottes würdiges Presbyterium, das seinen Namen mit Recht trägt, ist mit dem Bischof so verbunden wie Saiten mit einer Zither (kithara). Deshalb ertönt in eurer Eintracht und zusammenklingenden Liebe das Lied Jesu Christi“. Das Bild taucht in einem weiteren Brief des Heiligen auf. Im Brief an die Philadelphier (1,2) geht es um den Bischof: „Stimmt er doch mit den Geboten überein wie mit den Saiten einer Zither“.

Im dritten Feld, ebenfalls auf blauem Grund, ist ein goldener Baum zu sehen. Die Fichte symbolisiert die Heimat des Bischofs in Erbendorf, im oberpfälzischen Steinwald. Daneben steht eine Darstellung des Gnadenbildes Unserer Lieben Frau von Altötting. Der Marienwallfahrtsort liegt im Bistum Passau und zählt zu den großen Wallfahrten in ganz Europa. Bischof Schraml, der immer wieder dorthin gepilgert ist, will damit auch darauf hinweisen, dass er das Bistum Passau und sein bischöfliches Wirken der Gottesmutter anempfiehlt.

Über dem Wappen breitet sich ein grüner Bischofshut, von dem an zwei verschlungenen grünen Schnüren jeweils sechs grüne Quasten herabhängen. An der Zahl der Quasten erkennt man den Rang des Würdenträgers: je sechs Quasten in drei Reihen für einen Bischof, ebenfalls ein grüner Hut mit je zehn grünen Quasten in vier Reihen für einen Erzbischof und ein roter Hut mit je 15 roten Quasten in fünf Reihen für einen Kardinal.

Hinter dem Wappenschild gekreuzt stehen ein Kreuz, das sogenannte Vortragekreuz ist das heraldische Würdezeichen der Bischöfe, und ein Krumm- sprich Bischofsstab.

Das Wappen hat der Kirchenheraldiker M.A. Dietrich Wehner aus Radolfszell geschaffen. Seit 50 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit dem Wappenwesen. Für vier Kardinäle hat er Wappen geschaffen und für das neugegründete Erzbistum Hamburg Wappen, Siegel, Flagge sowie Abzeichen der Mitglieder des Metropolitankapitels erstellt, wie auch die Wappenbücher für den Johanniterorden. Er ist Kandidat der Academie Internationale d’Heraldique in Paris und gehört seit kurzem dem Päpstlichen Ritterorden vom Heiligen Gregor dem Großen an. Der 1929 geborene Architekt und frühere Leiter von Staatlichen Hochbauämtern hat auch Germanistik und Geschichte studiert.


Quelle: Bischöflichen Pressestelle Passau, www.bistum-passau.de


Mit Musik wurde Weihbischof Wilhelm Schraml von seinem Elternhaus am Kaiserberg abgeholt und mit Musik wurde er auch zur Festsitzung empfangen. Die Erbendorfer wissen, das der beliebte Kirchenmann der Musik in besonderer Weise verbunden ist. Im Kolpinghaus fanden sich eine Vielzahl von Ehrengästen aus Kirche und Politik sowie die Abordnungen der örtlichen Vereine ein. Für Bürgermeister Hans Donko war es nach eigenen Worten eine große Ehre die Laudatio auf Wilhelm Schraml halten zu dürfen.  Einstimmig habe der Stadtrat am 8. Juli 2001 den Beschluss gefasst, den Weihbischof für dessen große Verdienste um seine Heimatstadt Erbendorf und die gesamte Steinwaldregion zum Ehrenbürger zu ernennen. „Diese höchste Auszeichnung, die unsere Stadt zu vergeben hat, soll und kann nur ein kleiner Dank dafür sein, dass Sie über all die Jahre und ganz unabhängig ihrer jeweiligen Wirkungsstätte nie ihre Wurzeln, Ihre Heimat vergessen haben.“ Wo es angezeigt war habe Wilhelm Schraml seinen Einfluss zu einer gedeihlichen Weiterentwicklung seiner Heimat wahrgenommen. So habe er maßgeblich daran mitgewirkt, dass die Mallersdorfer Schwestern in Erbendorf ihre segensreiche Arbeit leisten können. Er habe auch den Weg dafür geebnet, dass der Sankt-Elisabeth-Kindergarten unter kirchlicher Trägerschafft errichtet werden konnte. Maßgeblich die Handschrift von Wilhelm Schraml trage das Zustandekommen des neunen Altenheims. Doch auch kleinsten Bitten und Anliegen habe sich der Weihbischof nie verschlossen, wie Hans Donko bemerkte. Unter dem Beifall aller Anwesenden überreichte der Bürgermeister den Ehrenbürgerbrief an Weihbischof Wilhelm Schraml. Frei nach dem Schlagertext von Udo Jürgens sagte Hans Donko zum frischgebackenen Ehrenbürger: „Mit 66 Jahren fängt die Ehrenbürgerwürde an, haben sie noch viele, viele Jahre Spaß daran.“

Weitere Grußworte sprachen Prälat Robert Hüttner, Landrat Karl Haberkorn und der einzig noch lebende Ehrenbürger Kanonikus Georg Bertelshofer. In seiner Dankesrede blickte der Weihbischof zurück auf seiner Kinder- und Jugendzeit in Erbendorf. Heimat sei für ihn keine Nostalgie, sondern Heimat ist das Stückchen Erde, auf dem der Mensch zum ersten Mal unseren Erdball betreten hat, wo er die ersten Welterfahrungen gemacht hat. Er verglich die Heimat mit dem Ackerboden, in dem das Samenkorn einsenkt wird, damit es wachse und wurzelt. „Ich bin stolz auf meine Wurzeln“, bekannte Weihbischof Wilhelm Schraml. Wenn man an so einen Tag in seine Heimat zurückkommt, frage man sich: bist du dir selbst, deiner Einfachheit und deiner Ursprünge treu geblieben. Und der Weihbischof meinte: „wenn ein Baum sehr hoch steht, dann muss er sehr tief verwurzelt bleiben, damit er nicht umgeblasen wird“. Seine eigenen Wurzeln verbindet der Weihbischof mit vier Häusern in Erbendorf. An erster Stelle nannte er sein Elternhaus. „Was man daheim in der eigenen Familie empfangen hat, das gibt man später draußen im Leben gerne aus.“ Alles im Leben könne man vergessen aber das gottesfürchtige Leben in der eigenen Familie nie.“ So sei sein Elternhaus gleichsam die Herzwurzel seines Lebens, bekannte Weihbischof Schraml. Gerne denke er auch an das zweite wichtige Haus seiner Jugend, das Schulhaus zurück. In Dankbarkeit erinnert er sich an seine Lehrer, besonders an Wilhelm Gollwitzer, dem in der Zeit des Nationalsozialismus niemals ein werbendes Wort für diese Sache über die Lippen gekommen sei. Auch an das Rathaus denke er gerne zurück, nicht eng begrenzt auf das Gebäude. Es symbolisiert für ihn die ganze Stadt mit seiner großen, wechselvollen Geschichte, es erinnert ihn an die Straßen, in denen er im Winter Schlitten gefahren ist und an die faszinierende Landschaft mit ihren Fluren und Wäldern. Das Erbendorfer Gotteshaus sei die Wurzel seiner Religion und seines Glaubens. Die Pfarrkirche besitzt einen stolzen, hohen Turm der nach oben zeigt und uns sagt: „Schau nach oben, du hast hier keine bleibende Stätte.“ Wohl dieser Stadt, wo diese existenziellen Beziehungen Elternhaus, Schulhaus, Rathaus und Gotteshaus lebendig sind und wo sie täglich erfahren werden können. 

Quelle: Roland Wellenhöfer in Der Neue Tag