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„Liebe und Verehrung für mein Heimatstädtchen“

Ein Leben als Heimatforscher 

Viele Erbendorfer kennen zwar seinen Namen, doch wer war Joseph Höser, dem die Erbendorfer einen Straßennamen widmeten und sogar ein Denkmal errichteten? Joseph Höser wurde am 13. September 1890 in Erbendorf geboren. Von seiner Großmutter Anna Scharf, die in Erbendorf als Näherin arbeitete, ließ sich der kleine Joseph oft Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Diese Erinnerungen sollten ihn nachhaltig prägen. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte er an das Gymnasium in Weiden. Der junge Höser studierte anschließend an der Lehrerbildungsanstalt in Amberg. Seine Freizeit verbrachte er oft in seiner Heimatstadt. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums war sein erster Einsatzort die katholische Schule in Erbendorf.

Sein Interesse an der Heimatgeschichte wurde geweckt, als ihm der Erbendorfer Johann Rupprecht zwei alte Schriftstücke zeigte. Für Höser waren diese Dokumente Anlass, näher hierüber zu forschen, da die Schriftstücke nicht vollständig waren. Um mehr zu erfahren stöberte Höser in alten Bürgerhäusern, in der Stadtregistratur und in den Archiven der beiden Pfarrämter. Aus seiner Forschungstätigkeit entwickelte sich schnell eine wahre Leidenschaft. Für seine Arbeit fand Höser schnell Unterstützung des Bürgermeisters.

Auch als er versetzt wurde standen seine Forschungsarbeiten nicht still. An seinen  Wirkungsorten Tirschenreuth und Cham entstanden zahlreiche Aufsätze zur Stadtgeschichte dieser Orte. Für Joseph Höser gestaltete sich das Sichten der Archivbestände insofern schwierig, da er nicht ständig die Reisen nach Amberg oder München auf sich nehmen konnte. Die Lösung bestand darin, dass er sich die Dokumente von den Pfarrämtern anfordern ließ und so in aller Ruhe durchgehen konnte.

Am 3. August 1915 heirate er Karoline Bogner aus Erbendorf.  Aus dieser Ehe gingen vier Töchter, Erna, Maria, Anna und Theresia hervor. Kurz nach seiner Eheschließung wurde er zum Militärdienst eingezogen. Dann erkrankte er an Rheuma. Dazu kam eine Herzerkrankung in deren Folge er aus dem Militärdienst entlassen wurde. Nach dem ersten Weltkrieg wurde er an die Hl.-Kreuz-Schule in Regensburg versetzt. Auch an seinen neuen Wohnort widmete er sich der Heimatforschung. So war er u.a. Mitglied beim historischen Verein für die Oberpfalz und Regensburg. Seine Forschungsarbeiten beschäftigten ihn oft bis tief in die Nacht. Darunter litt auch seine Gesundheit. Rückschläge beim Druck der Erbendorfer Stadtchronik, sein anstrengender Beruf und die vielen Reisen griffen seine Nerven stark an.

Die Erbendorfer Chronik war schließlich 1926 unter Dach und Fach. Die Stadt überraschte dem Autor damit, dass sein Bildnis in die Chronik aufgenommen wurde. Sichtlich glücklich war Höser auch, als ihm die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt angetragen wurde. Im Jahre 1935 fesselte ihn eine Grippe längere Zeit ans Bett, eine Venenentzündung gesellte sich hinzu. Schließlich verstarb er am 9. Mai 1935 im Alter von nur 44 Jahren an den Folgen einer Embolie.

Auf Initiative des „Joseph-Höser-Kreises“ wurde dem verdienten Chronisten und Heimatforscher im Jahre 1990 an der Kreuzung Bräugasse/Frühmessgasse ein Denkmal gesetzt.


Joseph Höser, der Jahrzehnte all seiner Freizeit der Heimatgeschichte opferte, wurde am 13. September 1890 in Erbendorf geboren. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahre 1904 sorgte seine Schwester Anna für ihn. Sie bewohnten zusammen eine kleine Stube bei der Familie Reichold am Mühlbühl (heute Gebäude Pfarrgasse 16). Nach der Volksschule in Erbendorf und Gymnasialzeit legte er im Jahre 1909 in Weiden sein Abitur ab. Anschließend studierte Höser bis 1911 an der Lehrerbildungsanstalt in Amberg.

Seinen beruflichen Start begann Höser als Hilfslehrer in Erbendorf. Bereits zum Schulverweser befördert, war er  1914/1915 in Tirschenreuth und ab Ende 1915 in Cham eingesetzt, bis er zum 1. Oktober 1918 zum Volksschullehrer befördert wurde und seine Versetzung an die Hl.-Kreuz-Schule in Regensburg erhielt. An dieser Schule war er sein ganzes weiteres, wenn auch kurzes Leben.

Sein Interesse an Forschungsarbeiten begannen, als ihm der Schuhmachermeister Johann Rupprecht am Mühlbühl in Erbendorf (heute Spitalgasse 1) im Jahre 1913 zwei alte geschichtliche Notizen über Erbendorf zeigte. Für Höser gaben diese Dokumente Anlaß, näher hierüber zu forschen. In Pfarr- und Staatsarchiven, in alten Erbendorfer Bürgerhäusern fand er im Laufe der Zeit die Belege seiner Heimatgeschichte. Er ließ es sich auch nicht nehmen, über alte Zeiten mit älteren Bürgern zu sprechen. Auf diese Weise erhielt er auch die Erbendorfer Nachtwächtergesänge überliefert.

Nicht  still standen seine Forschungsarbeiten auch, als er berufsbedingt versetzt wurde. In den Versetzungsorten entstanden Aufsätze wie z.B. „Das ehemalige Tirschenreuther Schloß“ oder über „Die Benagelung des Chamer Kriegswahrzeichens. 

Sein größtes geschichtliche Werk war die Chronik der Stadt Erbendorf, die 1926 als Druckwerk fertiggestellt war. Die Stadt Erbendorf übertrug  Höser als Dank und Anerkennung im Dezember 1926 die Ehrenbürgerwürde.

Neben der  „Geschichte der Stadt Erbendorf“, seinen vielen Kurzberichten und Aufsätzen sind als gedruckte Werke noch zu nennen die „Geschichte der ehemaligen Rittefeste Siegritz und ihrer Hofmark“ (1920) die „Oberpfälzische Volksheilkunde“ (1921) und die „Geschichte der Mittelmühle bei Erbendorf“ (1922). Außerdem befindet sich im Erbendorfer Stadtarchiv eine umfassendes Manuskript Hösers mit dem Titel „Erbendorf während des Weltkrieges“ (gemeint ist hier der 1. Weltkrieg).

Leider machten Höser seine Gesundheitsprobleme sein Leben lang zu schaffen. Eine Herzkrankheit, die er sich beim Militärdienst im 1. Weltkrieg zuzog, belastete ihn das ganze Leben. Im Alter von nur 44 Jahren verstarb Joseph Höser am 9. Mai 1935 in Regensburg an einer Embolie, der eine längere Bettlägrigkeit voranging.

Höser hinterlies seine Ehefrau Karoline sowie die vier Töchter Erna, Maria, Anna und Theresia.

 Von Jochen Neumann